Aus der Geschichte der Kirche St. Notker Häggenschwil
Eine erste Stiftung im Jahr 1719 von Johannes Eberle von Unterlöhren Lömmenschwil im Betrag von 100 Gulden für einen neue Kirche gab Auftrieb, zielbewusst einen Kirchenbau zu errichten.
Am 27. Februar 1727 wurde zur grossen Freude der Lömmenschwiler die Notwendigkeit einer eigenen Kirche von den Oberbehörden anerkannt und ihre Loslösung von der Pfarrei Berg SG gutgeheissen. Am 29. Dezember 1727 versammelte sich die Gemeinde und fasste den einstimmigen Beschluss einen neue Kirche zu bauen.
Für die Wahl des Bauplatzes war die uneigennützige Handlung des Dorfbewohners Ulrich Eberle von Häggenschwil entscheidend, der den Boden gratis zur Verfügung stellte.
Der Kirchenbau wurde dem bekannten protestantischen Baumeister Jakob Grubenmann aus Teufen AR übertragen. Er hatte im Jahr zuvor die protestantische Kirche in Neukirch-Egnach TG gebaut. Nun wurde ihm der Auftrag gegeben, die erste katholische Kirche zu errichten. Baubeginn war im Frühjahr 1728. Schon am 23. Dezember 1728 zog der erste Seelsorger ein und konnte am heiligen Abend die erste Heilige Messe feiern. Der eigentliche Pfründstiftungsbrief von Fürstabt Josef von Rudolfis trägt das Datum vom 22. Juni 1729. Am 8. Mai 1737 wurde die Kirche durch den Konstanzer Weihbischof Franziscus Johannes Antonius geweiht. Der Fürstabt von St. Gallen war der kirchliche Obere für Häggenschwil, die Weihegewalt war jedoch dem Bischof von Konstanz oder seinem Weihbischof vorbehalten.
Die heutige Gestalt der Kirche, hauptsächlich im Innern, geht auf die Renovationsarbeiten 1780/81 zurück. Anstelle der flachen Holzdecke im Schiff wurde ein Gipsgewölbe eingebaut und mit Stuck in süddeutschen Rokokoformen verziert. Der Hochaltar wurde 1811 ersetzt, die Seitenaltäre 1829. Sie sind klassizistisch , zeigen aber noch in vielem barocke Stilelemente auf.
Orgel
1807 erhielt die Kirche die erste Orgel. Bei der Renovation 1962/63 wurde das Orgelgehäuse unter Verwendung des barocken Orgelprospektes neu erstellt und ein neues Orgelwerk eingebaut. Auch die ursprünglich hölzerne Empore wurde durch eine Konstruktion aus Beton ersetzt. Am 11. Juli 1965 konnte das neue Instrument eingeweiht werden. 2013 wurde die Orgel generalüberholt und ertönt nun in den besten Tönen.
Renovationen
1780/81, 1897, 1962/62 und 1994/95 gab es umfangreiche Renovationsarbeiten. Im Jahr 2013 wurde die Kirche, im Innern, gründlich gereinigt und befindet sich in einem optimalen Zustand.
Glocken im Turm zu St. Notker
Anlässlich des 200 jährigen Jubiläums erhielt die Kirche 1929 ein neues Geläut: | ||
1. Glocke H | 2'857 kg | Christkönigglocke |
2. Glocke Cis | 2'035 kg | Notkersglocke |
3. Glocke E | 1'258 kg | Aveglocke |
4. Glocke Fis | 756 kg | Schutzengelglocke |
Bei der Renovation 1962/63 kamen zwei Glocken dazu: | ||
5. Glocke gis | 531 kg | Bruder - Klausenglocke |
6. Glocke h | 324 kg | Armenseelenglocke |
Text/Bild: Alexander Burkart
Quelle: Stiftsarchiv St. Gallen